Humboldt-Universität zu Berlin - Institut für Slawistik und Hungarologie - Ungarische Literatur und Kultur

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Forschungsaufenthalt an der Abteilung für Finno-Ugristik der Universität Wien

Dr. Rita Hegedűs

 

Vom 9. bis zum 21. November fand im Rahmen des CENTRAL-Projekts „Ungarische Sprache, Kultur und Landeskunde im mitteleuropäischen Kontext“ mein Lehr- und Forschungsaufenthalt an der Abteilung für Finno-Ugristik an der Universität Wien statt: Zwei besonders interessante Wochen in der schönen Kulturstadt, wo das milde Herbstwetter mit den Adventsvorbereitungen eine eigenartige Mischung bot.

 

Die Teilnehmerzahl an meinen Lehrveranstaltungen zum Thema „Bestimmtheit und Unbestimmtheit im Ungarischen. An der Schnittstelle von Grammatik und Pragmatik” blieb überschaubar, nicht zuletzt wegen des reichen Kursangebots des Instituts und der parallel stattfindenden Veranstaltungen und Workshops, die in Wien im November angeboten wurden. Die wenigen Teilnehmer waren interessiert, offen für die funktionale Betrachtung grammatischer Phänomene, der Prüfungstest wird zeigen, inwieweit sie sich das Material aneignen konnten.

 

Am ersten Tag meines Aufenthaltes gab es erstmal ein Treffen mit den KollegInnen an der Abteilung Finno-Ugristik, wir diskutierten über weitere Möglichkeiten der Zusammenarbeit, u.a. über gemeinsame Lehrbuchprojekte innerhalb und außerhalb des Central-Projektes. Ab dem zweiten Tag kamen die Teilnehmer der studentischen Exkursion „Auf den Spuren ungarischer Kultur in Wien“ aus Berlin, allesamt meine StudentInnen an der Humboldt-Universität, dazu. Ich begleitete sie auf ihren Erkundungen in der österreichischen Hauptstadt: Es ging u.a. auf eine Stadtbesichtigung mit ungarischen Augen unter der Leitung von Prof. Dr. Ernő Deák, zur Lesung des ungarischen Schriftstellers György Dragomán, und wir statteten auch Vertretern des Collegium Hungaricum Wien einen Besuch ab. Am spanndendsten fanden wir die die Spurensuche nach gemeinsamen mitteleuropäischen Wurzeln.

 

Neben Forschung und Lehre blieb auch Zeit, die vielfältigen kulturellen Angebote Wiens wahrzunehmen: Im Rahmen der Wiener Buchmesse besuchte ich eine Podiumsdiskussion u.a. mit dem ungarischen Historiker Krisztián Ungváry zur Migrationswelle in Europa mit dem Titel "Europa der Extreme – Hat der Donauraum Antworten?“ Wie sich herausstellte, gibt es derzeit noch keine Antworten auf diese komplexe Problematik. Die Klimt-Schiele-Kokoschka-Ausstellung im Belvedere, Spaziergänge in der Stadt und im Botanischen Garten rundeten den Forschungsaufenthalt ab.

 

Im Rahmen des vom DAAD finanzierten CENTRAL-Partnerschaftsnetzwerks arbeitet das Fachgebiet Ungarische Literatur und Kultur mit den Universitäten Budapest, Wien, Prag und Warschau zusammen. Im Förderzeitraum 2015–2018 stehen u.a. Forschungs- und Lehraufenthalte, Konferenzen und Workshops auf dem Programm.