Humboldt-Universität zu Berlin - Institut für Slawistik und Hungarologie - Ungarische Literatur und Kultur

CENTRAL–Workshops

Translating Human Creativity into Algorithms: Translatology through AI and Machine Translation – Literary Texts in Focus

Es ist wieder soweit: Nach einer erfolgreichen Bewerbung im CENTRAL-Netzwerk können wir im Herbst wieder einen internationalen Workshop zum Thema Übersetzen aus dem Ungarischen organisieren! 

Diesmal kommen Studierende und Lehrende der hungarologischen Fachgebiete der Universitäten Berlin (HU), Warschau, Wien, Prag und Budapest (ELTE) in Prag zusammen und arbeiten zwischen dem 5. und 7. November intensiv an gemeinsam entwickelten Fragestellungen. Zu erwarten sind intensive Diskussionen (vorwiegend auf Ungarisch), spannende Einblicke in aktuelle Entwicklungen der Übersetzungswissenschaft und der KI-gestützen Übersetzungstechnologie, neue Bekanntschaften zwischen internationalen Studierenden mit dem Schwerpunkt ungarische Literatur, Sprache und Kultur - und natürlich ein reiches kulturelles Rahmenprogramm im schönen Prag!

Worum geht es genau?

Maschinelle Übersetzung und künstliche Intelligenz sind in diesem Jahrzehnt eines der relevantesten Themen in der Übersetzungswissenschaft. Die Verbreitung und Weiterentwicklung von maschinellen Übersetzungsprogrammen eröffnen ständig neue Forschungslücken, insbesondere für kleinere und translatologisch weniger erschlossene  Sprachen. Für solche Sprachen oder Sprachpaare gibt es nur sehr wenige Forschungsdaten, auf denen der Unterricht im Bereich Post-Editing (d. h. die Verbesserung der Ergebnisse maschineller Übersetzungen) basieren könnte.

Was dieses Thema noch wichtiger macht, ist die Tatsache, dass Übersetzungstools nicht nur in Übersetzungskursen, sondern auch in anderen Sprachkursen eingesetzt werden. Ohne ausreichende Kenntnisse und Erfahrung neigen Studierende jedoch dazu, blind auf AI-Tools zu vertrauen und die Fehler maschineller Übersetzungen zu übersehen.

Ziel des Workshops ist es, die Teilnehmer mit häufigen und sprachpaarspezifischen Fehlern in der neuronalen maschinellen Übersetzung und deren Korrektur vertraut zu machen, spezifische Fragen zur Qualität und zu Problemen der maschinellen Übersetzung zu beantworten und auf der Grundlage der im Workshop gesammelten Erkenntnisse posteditierte Übersetzungen und Unterrichtsmaterialien zu erstellen.

Und was machen wir konkret?

In der Vorbereitungsphase machen sich die Teilnehmer mit den ungarischen literarischen Ausgangstexten vertraut, analysieren sie aus sprachlicher und stilistischer Sicht und setzen sich mit der Literatur zum Thema maschinelle und KI-gestützte Übersetzung auseinander. Sie identifizieren Elemente in den literarischen Ausgangstexten, die bei der Vorübersetzung Probleme bereiten könnten.

Während des Workshops bewerten die Gruppen die maschinell übersetzten Texte, identifizieren typische und wiederkehrende Probleme und kategorisieren die Fehler auf der Grundlage der Fachliteratur und der während der Diskussionen entwickelten Typologie.

Der Workshop ermöglicht es den Teilnehmern, ein sich schnell entwickelndes und relevantes Gebiet der Linguistik und Übersetzungswissenschaft zu erkunden.Sie werden die Verwendbarkeit und Qualität der maschinellen Übersetzung in einem weitgehend unerforschten Bereich untersuchen, nämlich der Übersetzung aus dem Ungarischen in die Sprachen Deutsch, Tschechisch, Polnisch und Englisch. Durch die Analyse des Ausgangstextes und der maschinell übersetzten Texte sowie das Post-Editing erhoffen wir uns relevante Einblicke nicht nur in Funktion und Nutzen aktueller AI-gestützter Übersetzungstools, sondern wollen auch strukturelle Unterschiede zwischen unseren Zielsprachen hervorheben.

Was bleibt davon?

Das Ergebnis der Workshops werden einerseits jeweils eine nachbearbeitete Übersetzung in jeder der teilnehmenden Sprachen sein, die wir nach Möglichkeit auch veröffentlichen wollen. Darüber hinaus soll ein Reader veröffentlicht werden, der die Typologie und eine strukturierte Liste der Fehler mit Beispielen aus jeder der analysierten Sprachen enthält.


Funktionale Translatologie in regionalen Kontexten (3)

Teil 2: 5.–8. März 2024

Studentischer Workshop in Warschau

In diesem zweiten Workshop im Studienjahr 2023/24 wird die Arbeit am Thema Filmuntertitelung fortgesetzt. Es soll noch etwas an der Terminologie und Einteilung der Transferoperationen bei der speziellen Übersetzungsform Filmuntertitelung gefeilt werden, dann wollen wir die Ergebnisse für die Übersetzung in die verschiedenen Sprachen vergleichen und diskutieren.

Am Ende entsteht ein Reader mit sehr vielen Beispielen und Hinweisen zum Untertiteln von Filmen, der sich als Lehrmaterial für Unterricht und Selbststudium eignen soll.

Programm | Impressionen vom Workshop

 

Teil 1: 22.–24. November 2023

Studentischer Workshop in Wien

Im Mittelpunkt des Workshops steht diesmal der Film Van valami furcsa és megmagyarázhatatlan, der  in den Sprachen aller teilnehmenden Länder und auf Englisch untertitelt wurde. Wieder geht es also darum, übersetzerische Entscheidungen anhand einer bestehenden Übersetzung nachzuvollziehen und zu verstehen. Doch das ist nur der erste Schritt: Da wir in diesem Studienjahr zwei Workshops bewilligt bekommen haben, steht uns mehr Zeit zur Verfügung, und diese soll dazu genutzt werden, in Auseinandersetzung mit den bestehenden Übersetzungen und unserer in den vergangenen Jahren erarbeiteten Typologie der Übersetzungsverfahren einen Reader zusammenzustellen, der als Handreichung für alle dienen kann, die einen Film untertiteln wollen oder müssen und dazu etwas nachlesen möchten.

Programm | Impressionen vom Workshop

 

Funktionale Translatologie in regionalen Kontexten (2)

9.–11. November 2022
Studentischer Workshop in Wien

Wie lassen sich Übersetzungen analysieren? Inwieweit ermöglicht ein gemeinsames Analyseraster den Vergleich von unterschiedlichen Übersetzungen desselben Werkes?

Welchen Beitrag leistet Übersetzungsanalyse zur Interpretation von literarischen Werken? Was lehrt uns die Beschäftigung mit Gründen und Konsequenzen übersetzerischer Entscheidungen über das Wirken von Sprache? 

Das sind die Fragen, denen sich zwischen dem 9. und dem 11. November Studierende und Lehrende aus den hungarologischen Instituten von fünf Universitäten in der mitteleuropäischen Region widmen werden. Das CENTRAL-Netzwerk umfasst seit 2014 neben dem Fachgebiet für Ungarische Literatur und Kultur an der Humboldt-Universität zu Berlin die entsprechenden Fachgebiete an den Universitäten Wien, Budapest, Prag und Warschau. Auf dem diesjährigen Treffen setzen wir die Arbeit fort, die wir 2021 in Berlin begonnen haben. Diesmal nehmen wir uns die deutsche, die polnische, die tschechische und die englische Übersetzung des ungarischen Romans Sinistra körzet (Schutzgebiet Sinistra) von Ádám Bodor vor und nehmen diese vor allem durch die translationsanalytische Methode von Kinga Klaudy unter die Lupe. Flankiert wird die gemeinsame studentische Arbeit durch Vorträge von Literaturwissenschaftler:innen aus Wien und Berlin zu Fragen der Übersetzung sowie des Lebenswerks und der metaphorischen Sprache von Ádám Bodor. Die Arbeitssprache des Workshops ist, wie immer, Ungarisch. 

 

Funktionale Translatologie in regionalen Kontexten

11.-13.11.2021, Berlin, Collegium Hungaricum (Dorotheenstr. 12)

Ein studentischer Workshop im mitteleuropäischen CENTRAL-Netzwerk mit Student:innen und Dozent:innen aus Berlin, Wien, Budapest, Prag und Warschau

Was versteckt sich hinter der “Schwierigkeit” des Übersetzens gewisser sprachlicher Strukturen? Nach welchen Kriterien können Ausgangs- und Zielsprache für die übersetzerische Praxis gewinnbringend miteinander verglichen werden? Wie lassen sich Funktionen von Sprache und Text definieren und für die Analyse von Übersetzungen nutzbar machen? Wann ist eine Übersetzung in der jeweiligen Zielkultur “funktional”?

Im diesjährigen studentischen Workshop des Fachgebiets Ungarische Literatur und Kultur gehen die Teilnehmer:innen solchen Fragen exemplarisch in den Übersetzungsrichtungen Ungarisch vs. Deutsch/Polnisch/Tschechisch nach. Anhand von zwei ungarischen Originaltexten zum Thema Mitteleuropa und den von ihnen angefertigten Übersetzungen erproben sie einen funktional-sprachvergleichenden Ansatz der Übersetzungspraxis und konzipieren ein Unterrichtsmaterial für Sprachpraxis und Übersetzungsunterricht.

Programm:

11.11.2021 

10:00-10:45

Die Kategorien der Funktionalen Sprachwissenschaft - Grundlage für den Sprachvergleich? Impulsvortrag von PD Dr. Rita Hegedűs (Budapest)

11:00-14:00

Sprach- und Übersetzungsvergleich mit Hilfe von funktionalen Kategorien

12.11.2021

10:00-10:45

Stil, Sprache, Übersetzen. Impulsvortrag von Dr. Heike Flemming (Berlin)

11:00-14:00

Übersetzerische Entscheidungen im kulturellen Kontext.

13.11.2021 

09:30-10:15

Funktionales Übersetzen, funktionale Übersetzungen. Impulsvortrag von Tamás Görbe (Berlin)

10:30-13:00

Sprachtypologisch bedingte übersetzerische Operationen.

Die Arbeitssprache des Workshops ist Ungarisch.


Workshop für Studierende vom 4. bis 6. November 2019 in Berlin

Thema: Közép-európai kulturális hálózatok / Cultural Networks in Central Europe